Die selbstbewusste Nation

Nach dem Scheitern linker Utopien und angesichts der Krise des traditionellen Konservatismus suchen Intellektuelle in Deutschland nach neuer Orientierung. Ein wichtiger Markstein dabei war der Spiegel-Essay von Botho Strauß „Anschwellender Bocksgesang”, auf den Peter Glotz mit der Beschwörung reagierte: „Leute, es wird ernst.” Eine ernsthafte Fortführung der von Strauß begonnenen Debatte beabsichtigen auch die in diesem Band versammelten Autoren, die die Thesen des Schriftstellers aufgreifen und eigenwillig weiterführen. So geht es um die Standortbestimmung der demokratischen Rechten, um die notwendige Kritik des Feminismus, um die Renaissance der Geopolitik und die Perspektiven einer neuen Sicherheitspolitik, um die nationale Identität und um die Kritik des freiheitsgefährdenden Liberalismus – und schließlich um das Versagen der alten Eliten, die das Konzept einer wehrhaften Demokratie verdrängt haben. Philosophische Beiträge über den Verlust der Transzendenz, die Auflösung traditioneller Wertbindungen und die Notwendigkeit einer Wiederentdeckung verdrängter Traditionsbestände in Dichtung und Religion führen diese Gedanken fort. Dabei enthalten die Essays neben der Kritik am Bestehenden immer auch Reflexionen über deutsche Perspektiven, so dass der Band als Manifest der konservativen Intelligenz in Deutschland gelten kann.

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