Ernst Jünger. Ein Jahrhundertleben

Er fehlt. Auch bald zehn Jahre nach dem Tod Ernst Jüngers ist niemand erkennbar, der seinen Platz einnehmen könnte. Der kühle Beobachter des Fatums, dessen Lebensspanne mehr als ein Jahrhundert fasste, der "Anarch" - zugleich in der Zeit und neben der Zeit - der unbeirrt seiner Wege geht - er ist einer, den es vorher nicht gab und nicht mehr geben wird. Das Interesse dauert an. In einer neuen Biographie behandelt Heimo Schwilk auch die Frage, die als finale Pointe über diesem "Jahrhundertleben" steht, Jüngers Konversion zur katholischen Kirche...weiterlesen
Urs Buhlmann, Tagespost

Das Buch beginnt mit einem tatsächlichen Ende und endet mit einem möglichen Anfang. Der erste Satz erzählt vom Tod: "Am 17. Februar 1998 starb Ernst Jünger im Alter von fast 103 Jahren." Auch so kann eine Lebensbeschreibung einsetzen. Auf der letzten, der 568. Seite, die vom Abend des Beerdigungstages erzählt, sagt Jüngers Neffe Gert Deventer, die "große Zeit des Onkels" komme erst noch. Ist diese Hoffnung auf einen Anfang nach dem Ende eine Floskel, die an einem solchen Tag in der Luft liegt, oder ist sie eine berechtigte Erwartung?...weiterlesen
Alexander Pschera, Junge Freiheit

Feinde hatte er zeitlebens viele. Ernst Jünger könne „nicht wiederlegt, sondern nur überwunden werden”, urteilte der Kritiker in den dreißiger Jahren über den Autor des Weltkriegsromans „In Stahlgewittern”. In den Literaturbetrieb der Bundesrepublik passten seine Bücher wie die Werke des Marquis de Sade in eine Klosterbibliothek. Wenn er wieder mal einen Preis bekam oder ein neues Buch schrieb, brauten sich Papiergewitter über ihm zusammen und pikierte Zeitgenossen spitzen die Federn: Was denn, der schreckliche Alte ist immer noch da?... weiterlesen
Malte Herwig, Der Spiegel

Was man uns verschwieg. Der Golfkrieg in der Zensur

Heimo Schwilk, Literaturredakteur des „Rheinischen Merkur”, nimmt in seinem Buch nicht in Anspruch, alles zu enthüllen, was die US-Army und Saddam Hussein in eigenartigem Zusammenspiel im Golfkrieg vernebelt haben. Wir wissen einfach nicht genug über diesen Krieg, um entscheiden zu können, was die größere Pest ist – die totale Zensur, welche General Schwarzkopf verhängte, oder das ungehemmte Austoben sensationsgieriger Massenmedien. Immerhin schildert Schwilk, wie er für einen Tag durch die Schweigemauer an die Front durchzustoßen vermochte. Dabei fällt diesem jungen Deutschen vom Jahrgang 1952 auf, „dass dem Araber die Vernichtungsrhetorik so natürlich ist wie dem Einheitsdeutschen der Traum vom ewigen Frieden”. Schön auch, wie im ehemaligen Bundeswehr-Fallschirmjägeroffizier Schwilk der Ärger über die Vorwürfe des deutschen „Abseitsstehens” durchbricht. Dabei argumentiert er nicht mit dem DM-Regen, sondern militärisch: „Deutschland wurde zu der logistischen Drehscheibe der Alliierten”, ohne welche sie „ihren Blitzaufmarsch am Golf gar nicht hätten bewältigen können”.
Armin Mohler, Criticon

Die Türen zum Glück

Heimo Schwilk schafft in seinem Buch „Die Türen zum Glück” die Basis für jeden, sich mit dem Glück in vielfältiger Weise auseinanderzusetzen – sei es allein, mit dem Partner oder in der Gemeinschaft. Dies geschieht auf ganz eingängiger Ebene, die antike Denker mit modernem Leben verbindet. Besonders schön steht dem Thema des Buches auch die graphische Gestaltung zur Seite, die sich durch liebevolle und romantische Details auszeichnet. Man hält mit diesem Buch nicht einfach nur ein Buch in den Händen, sondern ein kleines Schmuckstück, das ganz im Sinne von Nietzsches Satz „Die Kunst soll vor Allem und zuerst das Leben verschönern”, geschrieben und gestaltet wurde.
Constanze Schacht, Preußische Allgemeine Zeitung

Für eine Berliner Republik

In ihrem Buch plädieren Schwilk und Schacht für eine von Berlin ausgehende nationale Wiederbelebung einer souveränen, selbstbewussten, freiheitlich verfassten Republik und „die Wiedereinsetzung des antitotalitären Geistes der Verfassung von 1949”. Sie sprechen sich gegen die Einführung des Euro aus und für eine Entpolitisierung der Justiz, fordern ein Aufbrechen zementierter Tabus, wie sie im Windkanal der 68er errichtet worden sind, und mahnen die Überwindung jenes Tugendterrors pädagogisierender Moral- und Meinungshüter an, die das öffentliche Klima hierzulande prägen.
Thorsten Thaler, Junge Freiheit

Ernst Jünger. Leben und Werk in Bildern und Texten

Der von Heimo Schwilk edierte und mit einer vorzüglichen Werkbiografie beschlossene Bildband über Ernst Jünger bietet einen faszinierenden Überblick über ein Werk an, das, aus den Traditionen des 19. Jahrhunderts kommend, das 20. in einzigartiger Weise analysierend umschließt. (…) Die Materialfülle, die Heimo Schwilk in Bildern und Texten aufbietet, ist überwältigend, gleichwohl keinesfalls, wie bei solchen Unternehmungen häufig, erschlagend. Das großzügige Format und ein überaus lesefreundliches Layout machen das Abenteuer dieses beispiellosen Lebens und Schreibens zu einem Abenteuer des Lesens, Schmökerns, des lustvollen Flanierens im Buch.
Klaus Modick, Die Zeit

Skandalös und faszinierend zugleich ist Ernst Jüngers Werk und die mit ihm verbundene Werksicht, wie Heimo Schwilk sie in seiner jetzt bei Klett-Cotta erschienenen großen Bildbiographie dokumentiert. Dabei hat man Jünger immer wieder verübelt, dass er sich vorurteilslos und ohne moralische Wertung letztlich ästhetisch auf die Wirklichkeit eingelassen hat, ohne ihre Schrecknisse auszublenden. Noch im Untergang suchte er der Geschichte Sinn abzugewinnen. Gerade diese Dimension scheint den Biografen Heimo Schwilk in seiner Text- und Bildauswahl geleitet zu haben. Für ihn beruht Ernst Jüngers Bedeutung vor allem in der metaphysisch-religiösen Ausstrahlungskraft seines Werkes. Er hat damit in unserer von apokalyptischen Ängsten durchzogenen Zeit einen neuen, gerade für unsere Generation aktuellen Zugang freigelegt.
Uwe Wolff, Stuttgarter Zeitung

Jünger, der sein 94. Lebensjahr zur Hälfte zurückgelegt hat, dürfte der älteste lebende Schriftsteller von Rang weltweit sein. Seine 18bändige Gesamtausgabe, ca. 70 Buchtitel umfassend, ist die umfangreichste unter den Werkausgaben deutschschreibender Autoren von heute. Nun setzt sich auch Jüngers eben erschienene Chronik im Großformat, die sein „Leben und Werk in Bildern und Texten” festhält, an die Spitze von ähnlich konzipierten und gedruckten Bänden.
Heinz Piontek, Die Welt

 
www.heimo-schwilk.de