Was man uns verschwieg. Der Golfkrieg in der Zensur

Heimo Schwilk, Literaturredakteur des „Rheinischen Merkur”, nimmt in seinem Buch nicht in Anspruch, alles zu enthüllen, was die US-Army und Saddam Hussein in eigenartigem Zusammenspiel im Golfkrieg vernebelt haben. Wir wissen einfach nicht genug über diesen Krieg, um entscheiden zu können, was die größere Pest ist – die totale Zensur, welche General Schwarzkopf verhängte, oder das ungehemmte Austoben sensationsgieriger Massenmedien. Immerhin schildert Schwilk, wie er für einen Tag durch die Schweigemauer an die Front durchzustoßen vermochte. Dabei fällt diesem jungen Deutschen vom Jahrgang 1952 auf, „dass dem Araber die Vernichtungsrhetorik so natürlich ist wie dem Einheitsdeutschen der Traum vom ewigen Frieden”. Schön auch, wie im ehemaligen Bundeswehr-Fallschirmjägeroffizier Schwilk der Ärger über die Vorwürfe des deutschen „Abseitsstehens” durchbricht. Dabei argumentiert er nicht mit dem DM-Regen, sondern militärisch: „Deutschland wurde zu der logistischen Drehscheibe der Alliierten”, ohne welche sie „ihren Blitzaufmarsch am Golf gar nicht hätten bewältigen können”.
Armin Mohler, Criticon

www.heimo-schwilk.de